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Mein geliebter Tiger

  • Luntig
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07 Mai 2020 06:33 - 07 Mai 2020 15:15 #10124 von Luntig
Mein geliebter Tiger wurde erstellt von Luntig
Hallo liebe Anubisfreunde,
kurz vor Tigers ersten Todestag, habe ich mich dazu überwunden, über unsere letzten gemeinsamen Monate zu schreiben.
Alles fing an am 24.12.2018. Ich war mit meinem Mann übers Wochenende verreist. Als wir am 24. zurück kamen, habe ich bemerkt, dass Tiger beim fressen Probleme hat. Das hat er seltsam geknackt und dann hatte er keine Lust mehr zu fressen. Hier zu muss ich anmerken, dass fressen mein Tigers liebstes Hobby war. Zum 24. Dezember war natürlich kein Tierarzt mehr da. Also ging’s zum tierärztlichen Notdienst. Diese sehr unsympathisch und unfreundliche Tierarzt erklärte mir, Tiger habe nichts an den Zähnen. Was er hat konnte er mir allerdings auch nicht sagen. Tiger bekam eine Spritze und wir fuhren wieder nach Hause. Nachdem wir 1 Stunde zu Hause waren ging es Tiger plötzlich sehr schlecht. Also fuhren wir gerade wieder zum Tierarzt. Diesmal wurde Tiger Blut genommen, hierbei stellte sich heraus, dass er katastrophale Nierenwerte hat. Also nahm er meinen geliebten Tiger an Heiligabend mit zu sich nach Hause und hat ihm eine Dauerinfusion verabreicht. Wie schrecklich es ist, seinen Liebling an Heiligabend nicht bei sich zu haben, brauche ich euch ja nicht zu erzählen. Am nächsten Morgen durften wir Tiger wieder abholen. Es ging ihm deutlich besser. Also hatten wir die Hoffnung, die Feiertage zu überstehen und danach direkt zu unserem Haustierarzt zu gehen. Dem war leider nicht so. In der darauf folgenden Nacht, bin ich von seltsamen Geräuschen aufgewacht. Mein lieber Tiger saß röchelnd auf der Couch. Der Eiter lief ihm aus der Nase und er konnte nur noch über den Mund atmen. Also haben wir direkt den Tierarzt Notdienst angerufen und es kam eine nette Tierärztin nachts zu uns nach Hause. Sie konnte Tiger nur eine Spritze geben und uns mitteilen, dass wir am Morgen direkt in die Tierklinik fahren sollen, da Tiger entweder einen Tumor hat oder sonst irgendwas schlimmes. In dieser Nacht hat keiner mehr geschlafen. Also ging’s am nächsten Morgen die Tierklinik, dort mussten wir erst mal ewig warten. Tiger wurde sofort stationär aufgenommen. Am nächsten Morgen sollten Untersuchungen folgen. Die nächste Nacht ohne meine Tiger. Am Folgetag wurde ein MRT von Tigers Kopf gemacht. Dort stellte sich heraus, dass sich an einem Reißzahn eine Fistel gebildet hat, die durch die Nasennebenhöhlen gebrochen ist und somit den Eiter aus der Nase erklärt. Ich war fassungslos, da ich ihm bis zu jenem Tag nichts angemerkt habe. Tiger wurde sofort operiert, sie haben ihm sechs Zähne, drei davon waren Reißzähne, gezogen. Es stellte sich heraus, dass bei einer vorherigen Zahn-OP meines Haustierarztes Zähne nicht vollständig gezogen wurden und zahlreiche Wurzelreste gefunden wurden. Diese waren wahrscheinlich für die Fistel verantwortlich. Wir waren erst mal erleichtert, dass es nichts schlimmes ist. Allerdings wurde auch hier festgestellt, dass Tiger seine Niere sehr geschädigt ist und nicht mehr viel arbeitet. Auch hier hing er wieder sehr lange am Dauertropf. Aber das größte Problem kam jetzt erst. Mein kleiner Fressmoppel hat nicht wieder anfangen zu fressen, was eigentlich unvorstellbar ist. Das ging ein paar Tage so, bis der Tierarzt meinte wir sollen ihn mal mit nach Hause nehmen, vielleicht frisst er da. Das haben wir auch getan, aber leider hat er auch hier fast nichts angerührt. Also blieb irgendwann nur noch die Option, ihm eine Magensonde zu legen. Schweren Herzens haben wir uns dazu entschlossen. Also brachten wir Tiger in die Klinik. Wenig später bekam ich einen Anruf, dass es bei der OP Komplikationen gab und Tiger eine Arterie angeschlitzt wurde. Also musste Tiger mal wieder eine Nacht in der Klinik bleiben. An Silvester durften wir ihn dann nach Hause holen. Auf dem Heimweg im Auto hat sich Tiger die Kanüle der Magensonde ins Gitter der Transportbox geschoben und verklemmt. Nun konnten wir wieder zurück in die Klinik fahren um zu prüfen ob die Sonne noch richtig liegt. Diesmal wurde diese auch richtig verbunden und es war alles okay. Das Ganze ging ein paar Tage gut, bis Tiger es schlechter ging und er sich immer verkrochen hat, wenn es wieder Futter über die Sonde geben sollte. Wir fuhren also wieder in die Klinik. Dort wurde er wieder stationär aufgenommen. Es wurde mir mitgeteilt, dass die Sonde wohl nicht mehr richtig liegen würde und Tiger zusätzlich eine Bauchspeicheldrüsenentzündung hat. Also blieb er wieder ein paar Tage in der Klinik. Seine Nierenwerte verschlechtern sich und auch die roten Blutkörperchen wurden immer weniger. Dann wurden wir in die Klinik bestellt. Dort wurde uns mitgeteilt, dass sich am Hals, dort wo die Magensonde gelegt wurde, eine riesige Wundhöhle gebildet hat, die eigentlich operativ entfernt werden müsste. Tigers Blutwerte seien jedoch sehr schlecht, aber Tiger kämpft um sein Leben und er schafft es nicht ihn einzuschläfern. Ich muss sagen dass es sich um einen sehr netten, liebevollen Tierarzt gehandelt hat. So, die Entscheidung lag nun bei uns. Tiger sah uns mit seinen schönen großen Augen an. Er wollte nicht gehen und ich konnte ihn nicht gehen lassen. Ich bin meinem lieben Mann sehr dankbar, dass er mich in jeglicher Hinsicht unterstützt hat und ohne zu murren die immensen Tierarztkosten bezahlt hat. Also wurde Tiger operiert und es wurde ihm eine Vakuum Versiegelung angelegt. Er musste natürlich wieder ein paar Tage in der Klinik bleiben. Meine kleine Luna (seine Freundin) hat in dieser Zeit natürlich auch sehr gelitten. Wie oft wir Tage- und nächtelang um Tigers Leben gezittert haben, bekomme ich nicht mehr zusammen. Es war eine schwierige Zeit. Irgendwann Mit viel Geduld und gutem zureden und vielem abgekochten Hühnchenfleisch fing Tiger wieder langsam an zu fressen. Das fressen bereitete ihm jedoch bis zum Schluss Probleme.
Aufgrund Tigers schlechten Nierenwerte, wurde mir angeraten, Tiger Infusionen unter die Haut zu geben. Dies haben wir nun zweimal die Woche machen lassen. Zwischendurch wurde immer mal wieder das Blut kontrolliert. Irgendwann waren seine Blutwerte so schlecht, dass der Tierarzt meinte, er würde die nächsten zwei Tage nicht überstehen. Es würden sich keine neuen roten Blutkörperchen mehr bilden. Es ist für ihn ein kleines Wunder, wie gut Tiger damit zurecht käme. Ich war schockiert und gelähmt. Der Tierarzt legte Tiger direkt einen Zugang, für den Fall, dass wir bald wiederkommen, dass er direkt das Mittel verabreichen kann. Ich bekam meinen Tiger zum sterben mit nach Hause. Es war so schlimm. Doch mein Tiger wollte nicht sterben. Ich habe in dieser Zeit keine Nacht richtig schlafen können. Die Vorstellung meinen Tiger zu verlieren, war unerträglich. Mein Tiger blieb. Ich ging montags in die Tierklinik und alle staunten. Tiger war zwischenzeitlich der Liebling und der Star der Klinik. Der Tierarzt meinte, es ist ein kleines Wunder. Tiger wurden noch vier Monate geschenkt, für die ich sehr dankbar bin. Wir fuhren regelmäßig zu den Infusionen. Tiger ging es mal besser und mal schlechter aber eigentlich ganz gut. Eines Morgens bemerkte ich, dass Tiger sehr schlecht atmet. Er pumpte wie ein Maikäfer, er konnte sich nicht mehr auf die Seite legen, sonst hätte er keine Luft bekommen. Ich habe direkt in der Klinik angerufen und einen Termin bekommen. Auf dem Weg dahin wusste ich im tiefsten Inneren, was passieren wird. Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, sie konnten für Tiger nichts mehr tun. Er wäre erstickt. Also musste ich ihn schweren Herzens, auch wenn Tiger nicht wollt, gehen lassen. Die Tierärztin hat es so professionell und würdig durchgeführt, wofür ich ihr heute noch dankbar bin. Selbst der Stationsarzt ist gekommen um sich von Tiger zu verabschieden. Es ging alles so schnell, ich hatte nicht mal die Möglichkeit, meinen Mann vorher anzurufen. Dieser konnte sich nicht mal von unserem geliebten Tiger verabschieden. Ich glaube er ist heute noch sauer mit mir deswegen.
Ich habe meinen Tiger über alles geliebt. Zwischen uns hat kein Blatt Papier gepasst, so eng waren wir miteinander verbunden. Ich vermisse ihn so schrecklich. Meine kleine Luna hat ihn auch schrecklich vermisst und ist Tage lang schreiend durch die Wohnung gelaufen.

Ich verstehe bis heute noch nicht, warum mir mein lieber Tiger so früh genommen wurde. Aber es wird das erste sein, was ich den lieben Gott fragen werde.

Ich danke allen, vor allem meinem Mann, für diese schwere Zeit die er mit mir durchgestanden hat. Und vor allem danke ich meinem lieben Tiger für die schöne, intensive Zeit. Es tut mir so leid lieber Tiger, heute bin ich um einiges schlauer. Vieles hätte anders laufen können bzw. müssen. Letztendlich habe ich zu spät bemerkt, dass wir jahrelang dem falschen Tierarzt vertraut haben. Bitte verzeih mir!!
Zuletzt möchte ich Euch danken, ohne Euch hätte ich das nicht überstanden. Ich dachte wirklich, ich zerbreche daran, aber ihr habt mich immer wieder aufgefangen und meine tiefe Trauer verstanden. Ich danke euch aus tiefsten Herzen dafür.

Danke fürs lesen. Ihr seid die besten.

Steffi mit Tiger, Bruno und Felix im Herzen und Luna und Nico an der Seite ♥️

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Letzte Änderung: 07 Mai 2020 15:15 von Luntig.
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  • IceAge
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07 Mai 2020 17:43 #10125 von IceAge
IceAge antwortete auf Mein geliebter Tiger
Seit ich Deinen Beitrag gelesen habe, liebe Steffi, habe ich verstanden, dass es auch "Seelenkatzen" gibt. Ich bin eher der Hundemensch und dachte, das gibt es nur bei Hunden. Dein Tiger war was ganz Besonderes. Es ist mir sehr schwer gefallen, alles zu lesen, weil es mich sehr an meinen Seelenhund Ali erinnert, der mit Niereninsuffizienz und wöchentlichen Infusionen noch 13 Monate bleiben durfte. Weisst Du, wir haben unsere Beiden so geliebt, dass wir sie bestimmt im Regenbogenland wiedersehen werden. Und dann habe ich ja erst kürzlich noch mein Schätzchen Seppi jung verloren...
Sie werden stolz sein auf uns, unsere Liebsten, weil wir stark sind und unsere Leben weiterleben werden. Ohne sie und doch mit ihnen. Und eines Tages gehen wir zu ihnen. Dann ist alles wieder gut. Ich wünsche Dir Kraft.
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  • Rala
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07 Mai 2020 23:17 #10128 von Rala
Rala antwortete auf Mein geliebter Tiger
Liebe Steffi,

Ich hoffe, es hat Die ein wenig geholfen, dass Du Dir diese schlimmen Erlebnisse einmal von
der Seele geschrieben hast.
Ich weiß selbst, dass es einem das Herz zerreißt wenn man meint, man hätte es anders machen sollen und besser wissen müssen.
Mach Dir keine Vorwürfe. Das einzig wichtige ist, dass
Du alles versucht hast und Tiger♡
bis zuletzt gespürt hat, dass er geliebt wurde.
Verzeih Dir selbst, Dein ♡Tiger♡ hat es ganz sicher getan.

Ein lieber Trostgruß von Petra mit Miamaus♡ im Herzen
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